§55_40 Bebauungsplan Rosentalturm/ Areal Messe Basel

Die Messe Schweiz hat mit einer Testplanung prüfen lassen, ob und wie sich das alte Parkhaus am Messeplatz ersetzen liesse und welche Chancen – auch für das Quartier – damit verbunden wären. Wenn die bestehenden Parkplätze in mehrere Untergeschosse eines Neubaus verlegt werden, hat das Areal des Parkhauses der Messe Basel grosses Potenzial für quartierbezogene Nutzungen, Wohnungen, Hotel und Büros. 2014 trat sie mit diesen Überlegungen an die Öffentlichkeit. Für eine Realisierung dieses Vorhabens muss der bestehende Bebauungsplan angepasst werden. Dieser legt die Rahmenbedingungen für ein Bauvorhaben fest wie mögliche Gebäudehöhen, maximale Geschossfläche und weiteres und ist nach einer öffentlichen Auflage vom Grossen Rat zu verabschieden.
Im Februar 2015 hat das Stadtteilsekretariat Kleinbasel einen Antrag auf Mitwirkung zum Bebauungsplan gestellt. In der Auslegeordnung mit den Verantwortlichen und den antragstellenden Vereinen wurde das Vorgehen zur Mitwirkung vereinbart.
2020 hat der Grosse Rat den Bebauungsplan Rosentalturm in einem zweiten Anlauf mit einigen Anpassungen genehmigt. Beispielsweise sind die Kastanien der Rosentalanlage zu erhalten und Hotelnutzung darf nicht auf den Wohnanteil angerechnet werden.
2022 wurde ein anonymer Projektwettbewerb durchgeführt, aus dem das Team Herzog de Meuron/ Vogt Landschaftsarchitekten mit ihrem Entwurf "Rooseli" als Sieger hervorgingen. An einer Informationsveranstaltung im April 2023 stellten die Projektverfasser das Projekt vor.

 

 

Informationsveranstaltung zum Rosentalturm 03.04.2023

Wo 2023 das Messeparkhaus steht, soll später einmal oberirdisch gewohnt und unterirdisch geparkt werden. Mit dem 2020 vom Grossen Rat verabschiedeten Bebauungsplan darf das Hochhaus 110 m hoch werden, max. 1143 Parkplätze entstehen mit Zufahrt über die Riehenstrasse, mindestens die Hälfte der Bruttogeschossfläche soll Wohnen werden und die Rosskastanien entlang des Baufeldes sind zu erhalten.
Dazu wurde 2022 ein Wettbewerb durchgeführt, aus dem das Team Herzog de Meuron mit Vogt Landschaftsarchitekten mit dem Projekt "Rooseli" als Sieger hervorgegangen sind.
Das Projekt sieht auf der Parzelle zwei Gebäude vor: ein Hochhaus am Messeplatz und ein niedriges Gebäude entlang der Riehenstrasse. Mit 93 m Höhe bleibt der Turm unter der erlaubten Höhe. Es sind momentan 350 Wohnungen (3-5 Zimmer), davon 100 zur Kostenmiete vorgesehen, gemeinschaftlich nutzbare Terrassen auf verschiedenen Niveaus, im Erdgeschoss Flächen für quartierbezogene Dienstleistungen, Gewerbe sowie Gastro. Der Grünraum zwischen den Gebäuden erweitert die Rosentalanlage, das Areal wird durchlässig für die Öffentlichkeit.
An der Informationsveranstaltung im April 2023 wurde das Siegerprojekt der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt und die Fragen und Rückmeldungen im Anschluss beantwortet. Das Protokoll mit den wichtigsten Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Beantwortung Quartieranliegen zum Bebauungsplan Rosentalturm 1. Februar 2017

Am 1. Februar standen Verantwortliche der Verwaltung und Messe Rede und Antwort zu den 2015 formulierten Quartieranliegen. Zentrale Punkte waren die Entlastung der Parkier- und Verkehrssituation in den umliegenden Quartieren und ein Mix aus Wohnraum und Platz für nichtkommerzielle Nutzungen. Da die Anzahl Parkplätze nicht erhöht wird, kann das Messeparking nicht zur Behebung der Defizite im Oberen Kleinbasel dienen, so die Antwort der Verwaltung. Gleichzeitig steigt jedoch das Verkehrsaufkommen, da weniger Messe- und mehr festvermietete Parkplätze mehr Fahrten generieren. Die Anwesenden fanden es daher notwendig, dass zum Bebauungsplan ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden müsse (Stichwort Modal Split) – unter Berücksichtigung des öffentlichen Verkehrs.
Zu den vorgesehenen 50% Wohnnutzung wurden Auflagen vermisst, die sicherstellen, dass nicht nur Hotel- oder Zweitwohnsitznutzung entsteht. Auch die Hotelzufahrt zwischen «Rosentalturm» und Rosentalanlage wurde in Frage gestellt; dies im Hinblick auf die Aufenthaltsqualität in der Grünanlage und die Verbindung zum Gebäude. Da die elf Bäume entlang des Parkhauses gefällt werden müssten, wird die Messe schon im Februar ein generelles Baubegehren einreichen.  Im Verlauf dieses Jahres werden Regierungsrat und Grosser Rat den Bebauungsplan genehmigen müssen.

Auf die Anliegen, Fragen und Anforderungen der Quartierbewohnenden vom Juni 2015 haben Verwaltung und Messe schriftlich Antwort gegeben. Über den Bebauungsplan werden der Grosse Rat und seine Kommissionen nach Abschluss der Planauflage beraten und beschliessen.

Quar­tier­in­for­ma­tion und Anhörung am 9. Juni 2015

Am 9.Juni besuchten rund 100 Personen die Quar­tier­in­for­ma­tion zum Bebauungsplan Messeparkhaus. Jürg Degen, Barbara Neidhart und Edgar Jenny als VerteterInnen der Arealentwicklung des Bau- und Verkehrsdepartementes, der Immobilien Basel-Stadt als Eigentümerverteter und der Messe Schweiz, informierten die Zuhörer/Innen über die Ideen für den möglichen Neubau und die notwendigen Anpassungen, bevor Urs Joerg vom Trägerverein Stadtteilsekretariats Kleinbasel die Anforderungen der 49 Vereine erläuterte. Bei einer Umsetzung sollen die jetzt vorhandenen Parkplätze ins Untergeschoss verlegt und oberhalb nebst Wohnungen, Hotel und Büros auch eine Fläche von 1‘000m2 für quartierbezogene Nutzungen möglich sein. So wird im Bebauungsplan, der Ende 2016 rechtskräftig sein soll, entsprechend die maximale Gebäudehöhe von 37 m auf 103 m angepasst, der Lichteinfallswinkel zur Nachbarschaft auf 45° und ein Wohnanteil (inklusive Hotelnutzung) von 50% festgelegt. Die Anzahl Parkplätze bleibt erhalten, die Zufahrt erfolgt weiterhin über die Riehenstrasse. Die Rückmeldungen von Seiten der Quartierbewohnenden waren durchaus positiv,aber auch kritisch. Nachdrücklich wurde das Bedürfnis nach mehr Parkplätzen zur Kompensation der schon bestehenden angespannten Parkplatzsituation im Wettstein geäussert (9.7.2015). Weiter wünschen sich viele bezahlbare Wohnungen - auch für SeniorInnen, mehr Grün rund um die Messe und Erdgeschossnutzungen, die auch für die Quartierbewohnenden attraktiv sind. Alle Anliegen wurden im Rahmen der Anhörung dokumentiert und werden der Verwaltung zur Beantwortung und Berücksichtigung übergeben. Die Antworten sind noch vor der Planauflage nach den Sommerferien zu erwarten. Informieren Sie sich hier zur Testplanung und Motivation der Messe sowie zu den Anpassungen des Bebauungsplanes und dem Terminplan.
Offen blieb, wie die Absicht des Kantons, eine Aufwertung für den Standort zu erzielen, in dem weiteren Verfahren des Baurechtsvergabe und der Projektentwicklung mit Messe und Investor gewährleistet werden kann. Bleibt zu hoffen, dass die Anliegen des Quartiers im festgelegten Wettbewerbsverfahren für die Projektentwicklung nicht vergessen gehen.