Halt Gewalt im Kleinbasel
«Halt Gewalt!» richtet sich an uns alle – was können wir tun, wenn wir Häusliche Gewalt in unserem Umfeld vermuten oder davon wissen?
Das Projekt «Halt Gewalt» verfolgt das strategische Ziel, dass langfristig die Häusliche Gewalt im Projektquartier abnimmt und das kurz- und mittelfristig Häusliche Gewalt zu einem sichtbaren Thema wird und mehr Fälle von Häuslicher Gewalt professionell unterstützt werden. Dazu werden drei übergeordnete Projektziele formuliert:
- Personen, die in ihrem sozialen Umfeld Kontakt mit von Häuslicher Gewalt betroffenen Personen haben, wissen wie sie sich unterstützend verhalten können und setzen dies um.
- Im gewählten Stadtteil ist eine Haltung gegen Häusliche Gewalt etabliert und das Thema ist in der Öffentlichkeit präsent und enttabuisiert.
- Das Wissen über Häusliche Gewalt und die staatlichen Angebote zur Unterstützung von gewaltbetroffenen und gewaltausübenden Personen ist in den Quartieren bekannt. Für Betroffene existieren niederschwellige Zugänge zu diesem System und allfällige ergänzende Angebote vor Ort.
Operativ ist das Ziel, eine dreijährige Pilotphase durchzuführen, diese zu evaluieren, die Erkenntnisse in die Projektgestaltung einfliessen zu lassen und das Projekt ab 2025 in eine Regelstruktur zu überführen.
Mehr Infos und eine Präsentation zum Projekt finden sich hier.
Aktionswoche "Halt Gewalt" 04. - 12. April 2025
Gemeinsam gegen Häusliche Gewalt aktiv werden!
„Halt Gewalt“ organisiert eine Aktionswoche! Vom 4-12 April 2025 finden diverse Aktionen rund um das Thema Häusliche Gewalt und Zivilcourage statt.
Hier geht es zum Programm.
Häusliche Gewalt ist ein Thema, das oft im Stillen bleibt. Doch es betrifft uns alle – sei es als Freund:innen, Nachbar:innen oder Kolleg:innen. Was tun, wenn man Anzeichen erkennt? Wie helfen, ohne die Situation zu verschlimmern? Genau hier setzt die Aktionswoche „Halt Gewalt“ an, die vom 4. bis 12. April 2025 stattfindet. Ziel ist es, das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen, Tabus zu brechen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Ein vielfältiges Programm lädt dazu ein, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. In der Living Library berichten Menschen von ihren persönlichen Erfahrungen. Bei einer Sofalesung wird Literatur zum Thema häusliche Gewalt lebendig und greifbar. Kreative Köpfe können sich beim Siebdrucken engagieren, um Botschaften gegen Gewalt sichtbar zu machen. Auch Bewegung kommt nicht zu kurz: Wer Lust hat, kann Trendsportarten ausprobieren oder an einem Wen-Do-Kurs teilznehmen, der Frauen und Mädchen in ihrer Selbstbehauptung stärkt.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, wie wir als Gesellschaft reagieren können. Workshops zu Zivilcourage zeigen auf, wie man im eigenen Umfeld unterstützend handeln kann. Die Podiumsdiskussion zu Stalking gibt Einblicke in eine oft unterschätzte Form von Gewalt und zeigt, wie Betroffene geschützt werden können. Im Workshop Gewalt verlernen setzen wir uns mit unseren eigenen Mustern und Prägungen auseinander.
Die Aktionswoche bietet für jede und jeden eine Möglichkeit, sich mit dem Thema zu befassen – sei es informativ, kreativ oder sportlich. Denn Veränderung beginnt mit Wissen und Mut.



Haltung zeigen und eingreifen!
Wir alle sind gefordert, Zivilcourage und Engagement zu zeigen, damit Häusliche Gewalt nicht tabuisiert und ignoriert bleibt! Basel-Stadt ist gut aufgestellt mit einem breiten Unterstützungsangebot gut aufgestellt, noch werden aber Teile der Bevölkerung kaum erreicht mit diesen Angeboten/Informationen. Um dies zu ändern, spricht das Projekt «Halt Gewalt» das Umfeld von Gewaltbetroffenen und –ausübenden Personen an – denn wir sind alle mögliche Freund:innen, Bekannte, oder Arbeitskolleg:innen von Betroffenen oder Gewaltausübenden Personen.
«Halt Gewalt» bezieht Methoden der Gemeinwesenarbeit in die Prävention von Häuslicher Gewalt ein, um im Quartier zu häuslicher Gewalt zu sensibilisieren. Das Umfeld von Betroffenen soll soziale Netzwerke bilden, welche Kontakt zu den professionellen Akteuren herstellen und Betroffene niederschwellig unterstützen.
Das Projekt wird getragen vom Justiz- und Sicherheitsdepartement und dem Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadts. Das Stadtteilsekretariat Kleinbasel übernimmt die Koordination im Quartier. Clara Wittich ist Co-Projektleiterin und Netzwerkarbeiterin im Stadtteilsekretariat Kleinbasel, um diese Aufgaben zu übernehmen.
Was kann ich tun?
«Halt Gewalt!» richtet sich an uns alle – was können wir tun, wenn wir Häusliche Gewalt in unserem Umfeld vermuten oder davon wissen? Die Kampagne «Halt Gewalt» vermittelt Einwohner:innen die vorhandenen Handlungsoptionen. Vom niederschwelligen Ansprechen des mutmasslichen Opfers unter vier Augen bis zum Beizug von Hilfsangeboten besteht eine Palette an möglichen Reaktionsweisen. Nur das Nichtstun zementiert den Status Quo. Auf der Website der Kantonspolizei finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Handlungsoptionen.
Notfallkarte Häusliche Gewalt
Auf dieser finden sich die Adressen aller wichtigen Institutionen im Gewaltschutzsystem, die Notfallkarte soll somit alle bei der Triage unterstützen. Die Notfallkarten gibt es in 14 verschiedenen Sprachen.