Halt Gewalt im Kleinbasel

«Halt Gewalt!» richtet sich an uns alle – was können wir tun, wenn wir Häusliche Gewalt in unserem Umfeld vermuten oder davon wissen?

Aktionswoche "Halt Gewalt" 13. - 21. April 2024

Gemeinsam gegen Häusliche Gewalt aktiv werden!

„Halt Gewalt“ organisiert eine Aktionswoche! Vom 13-21 April finden im Kleinbasel diverse Aktionen rund um das Thema Häusliche Gewalt und Zivilcourage statt.

Hier geht es zum Programm.

Durch verschiedene Aktionen wird im Quartier die Auseinandersetzung mit dem Thema Häusliche Gewalt vertieft und das Bewusstsein für Anzeichen geschärft. Wir möchten so das Thema enttabuisieren und das Umfeld von Betroffenen stärken, damit dieses unterstützend handeln kann.

Je nach Aktion beschäftigen wir uns mit Fragen rund um toxische Beziehungen, den eigenen Handlungsoptionen, wenn Häusliche Gewalt im eigenen Umfeld oder der Nachbarschaft vorkommt, das Wahrnehmen der eigenen Grenzen und das Ausdrücken von Gefühlen als Prävention in der Kindheit.

In Workshops gehen wir Fragen nach wie „wann rufe ich eigentlich die Polizei?“, oder „wie kann ich eine Betroffene Person unterstützen“, aber auch „wie kann ich eine gewaltausübende Person ansprechen?“. Durch kreative Events setzen wir ein solidarisches Zeichen und geben niederschwellig Informationen, was denn Häusliche Gewalt eigentlich ist und wie man diese erkennt. Dank einer Filmvorführung, einer Theaterperfomance und einem Stadtrundgang bekommen wir einen Einblick, was es heisst, Gewalt zu erleben. In Diskussionen ermöglichen wir die Auseinandersetzung dazu, was es in der Prävention braucht und was wir alle zur Prävention beitragen können. 

Wir freuen uns über zahlreiche Besucher/innen, damit das Thema Häusliche Gewalt mehr Sichtbarkeit bekommt, Tabus gebrochen werden und mehr Zivilcourage gezeigt wird.

Mehr Informationen im Programm.

Haltung zeigen und eingreifen!

Wir alle sind gefordert, Zivilcourage und Engagement zu zeigen, damit Häusliche Gewalt nicht tabuisiert und ignoriert bleibt! Basel-Stadt ist gut aufgestellt mit einem breiten Unterstützungsangebot gut aufgestellt, noch werden aber Teile der Be­völ­ke­rung kaum erreicht mit diesen Angeboten/Informationen. Um dies zu ändern, spricht das Projekt «Halt Gewalt» das Umfeld von Gewaltbetroffenen und –ausübenden Personen an – denn wir sind alle mögliche Freund:innen, Bekannte, oder Arbeitskolleg:innen  von Betroffenen oder Gewaltausübenden Personen.

«Halt Gewalt» bezieht Methoden der Gemeinwesenarbeit in die Prävention von Häuslicher Gewalt ein, um im Quartier zu häuslicher Gewalt zu sensibilisieren. Das Umfeld von Betroffenen soll soziale Netzwerke bilden, welche Kontakt zu den professionellen Akteuren herstellen und Betroffene niederschwellig unterstützen.

Das Projekt wird getragen vom Justiz- und Sicherheitsdepartement und dem Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadts. Das Stadtteilsekretariat Kleinbasel übernimmt die Koordination im Quartier. Clara Wittich ist Co-Projektleiterin und Netzwerkarbeiterin im Stadtteilsekretariat Kleinbasel, um diese Aufgaben zu übernehmen.

Was kann ich tun?

«Halt Gewalt!» richtet sich an uns alle – was können wir tun, wenn wir Häusliche Gewalt in unserem Umfeld vermuten oder davon wissen? Die Kampagne «Halt Gewalt» vermittelt Einwohner:innen die vorhandenen Handlungsoptionen. Vom niederschwelligen Ansprechen des mutmasslichen Opfers unter vier Augen bis zum Beizug von Hilfsangeboten besteht eine Palette an möglichen Reaktionsweisen. Nur das Nichtstun zementiert den Status Quo. Auf der Website der Kantonspolizei finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Handlungsoptionen.

 

 

Notfallkarte Häusliche Gewalt

Auf dieser finden sich die Adressen aller wichtigen Institutionen im Gewaltschutzsystem, die Notfallkarte soll somit alle bei der Triage unterstützen. Die Notfallkarten gibt es in 14 verschiedenen Sprachen.

Ziele

Das Projekt «Halt Gewalt» verfolgt das strategische Ziel, dass langfristig die Häusliche Gewalt im Projektquartier abnimmt und das kurz- und mittelfristig Häusliche Gewalt zu einem sichtbaren Thema wird und mehr Fälle von Häuslicher Gewalt professionell unterstützt werden. Dazu werden drei übergeordnete Projektziele formuliert:

1. Personen, die in ihrem sozialen Umfeld Kontakt mit von Häuslicher Gewalt betroffenen Personen haben, wissen wie sie sich unterstützend verhalten können und setzen dies um.

2. Im gewählten Stadtteil ist eine Haltung gegen Häusliche Gewalt etabliert und das Thema ist in der Öffentlichkeit präsent und enttabuisiert.

3. Das Wissen über Häusliche Gewalt und die staatlichen Angebote zur Unterstützung von gewaltbetroffenen und gewaltausübenden Personen ist in den Quartieren bekannt. Für Betroffene existieren niederschwellige Zugänge zu diesem System und allfällige ergänzende Angebote vor Ort.

Operativ ist das Ziel, eine dreijährige Pilotphase durchzuführen, diese zu evaluieren, die Erkenntnisse in die Projektgestaltung einfliessen zu lassen und das Projekt ab 2025 in eine Regelstruktur zu überführen.

Mehr Infos und eine Präsentation zum Projekt finden sich hier: www.halt-gewalt.bs.ch/Projekt-.html